Workingtest Juli 2003

Bericht

Samstag, der 12. Juli, ein kühler Morgen, der Nebel steigt aus den Feldern in Troisdorf auf. Es verspricht ein schöner Sommertag zu werden, vielleicht etwas zu warm für die 117 Retriever, die zum Workingtest auf dem neuen Gelände in unmittelbarer Nähe zu Sieg und Rhein, antraten. Früh um 7:30 Uhr herrscht schon ein reges Treiben an der Anmeldestelle. Die Zelte, der Kühlwagen und die Biertische und -bänke sind bereits aufgebaut. Es kann los gehen.

117 Hunde, aufgeteilt in drei Klassen: Anfänger (67), Fortgeschrittene (31) und Siegerklasse (19) werden in sieben Gruppen aufgeteilt und begeben sich an die jeweiligen Stationen. Jeder Hund muss an fünf Prüfungen teilnehmen. Das Gelände ist eine große Herausforderung für die Hunde. Weizenfelder grenzen an großflächige Stoppelfelder. Wälder umgeben Wasserstellen oder kleine Lichtungen.

Die Auswertung brachte es ans Tageslicht: In allen Klassen musste gestochen werden, was äußerst spannend war!

So bekamen die beiden Hunde aus der Siegerklasse die folgende Aufgabe: Nach einem Walk-up von ca. 100 m flog rechts ins hüfthohe Gras ein Dummy mit Schuss. Hier kam es besonders darauf an, wie zielsicher und selbständig der Hund sucht. Es stockte bei allen Zuschauern der Atem – man hätte eine Nadel auf dem Boden fallen hören können!

Die drei fortgeschrittenen Hunde bekamen Markierungen ca. 60 m nach links in ca. 30 cm hohem Bewuchs. Auch hier wurde die Selbstständigkeit des Hundes beim Suchen bewertet. Insgesamt musste 3 mal gestochen werden, und es kam vor als ob Jörg Brach’s Golden ‚Talon‘ und Robert Gielis‘ Toller ‚Bono‘ als Alleinunterhalter gebucht wurden.

In der Anfaengerklasse war es eng. Bei 67 Startern lagen zwischen 97 und 90 Punkten (von 100) die ersten 12 Plätze. Vier Teilnehmer der Anfängerklasse mussten im Stechen, und nach einem Walk-up ca. 30 – 35 m voraus eine Markierung abarbeiten. Hier kam es wieder besonders darauf an, wie der Hund bei Fuß ging.

Die Siegerehrung, die schließlich in einer wunderschönen Stimmung bei angehendem Sonnenuntergang und immerhin noch 30 Grad im Schatten stattfand, krönt einen erlebnis- und ereignisreichen Tag für Hunde und Menschen. Alles in allem ein sehr schöner Workingtest, der ein hohes Niveau und eine solide Basis der Hunde und Führer erforderten! Ein phantastisches Gelände mit viel Geländeübergängen und großartiger Deckung – ein Traum für jedes Hundeteam.

Prüfung Nr. 1: (Filip Bollen)

Für die Siegerklasse wurden zwei Blinds gelegt, einer rechts, ca. 20 m vom Hund entfernt und einer links ca. 60 – 70 m an einen Waldrand. Nach dem Schuss von rechts musste zunächst nach Weisung des Richters der Dummy links geholt werden und direkt im Anschluss der Dummy von rechts.

Die Anfängerklasse machte zunächst einen Walk-up von ca. 20 m nach dem Stop folgte ein Schuss und ein Dummy flog. Nachdem man zurück zum Ausgangspunkt gegangen war, wurde der Hund auf Weisung des Richters geschickt. Hier wurde vor allem bewertet, wie der Hund bei Fuß geht. Die große Herausforderung für die Anfängerklasse war hier der anspruchsvolle Geländewechsel.

Prüfung Nr. 2: (Stefano Martinoli)

Die Siegerklasse hatte zunächst einen Dummy in ca. 70 m Entfernung zu markieren. Ein Blind wurde mit Schuss im Winkel von 90^o ca. 25 m in den angrenzenden Wald hinein gelegt. Es musste zunächst die Markierung abgearbeitet werden. Erst dann erfolgte die Einweisung auf das blinde Dummy in Schussrichtung in den Wald. Hier bestand die große Herausforderung für Hund und Führer in den starken Gegensätzen zwischen Stoppelfeld und Wald.

Die Aufgabe für die Anfängerklasse war eine Einfachmarkierung mit Schuss in ca. 30 m Entfernung in unebenem Gelände. Die Herausforderung war hier, dass die Markierung zwar sichtbar aber durch das hohe Gras die Fallstelle nicht sichtbar war und der Hund seine Nase einsetzen musste.

Prüfung Nr. 3: (Tony Parnell)

Die Siegerklasse hatte mit jeweils zwei Hunden einen Walk-up von ca. 70 bis 80 m. Es gab zwei Markierungen, jeweils mit Schuss in einem Winkel von ca. 40^o zueinander. Zunächst musste die rechte Markierung gearbeitet werden, von deren Flugbahn nur ein kleiner Teil sichtbar war. Anschließend musste die linke Markierung gearbeitet werden.

Prüfung Nr. 4: (Thomas Bouy)

Für die Fortgeschrittenen der HF stand ca. 20 m vom Ufer entfernt. In ca.50-60 m Entfernung wurde ein Dummy ins Wasser geworfen. Während der Hund mit dem Dummy auf dem Rückweg war, fiel von der anderen Seite im Schatten eine weitere Markierung ans Ufer , ca. 40m entfernt. Der Hund konnte diese sehen. Bei der ersten Markierung mussten die HF auf das Kommando von Thomas warten, bei der zweiten konnten sie selber entscheiden, wann sie ihren Hund schicken.

Bei den Anfängern, der HF stand ca. 10 m vom Ufer entfernt. In 40-50 m Entfernung wurde aus dem Dickicht heraus flussaufwärts eine Markierung ins Wasser geworfen. Das Wasser war nur bauchhoch.

Prüfung Nr. 5: (John Greeves)

Bei der Prüfung für Fortgeschrittene gingen zwei Hunde einen Walk-up von ca. 40 m es wurde eine Markierung voraus geworfen zum Schuss in 30 – 40 m Entfernung und hinten ein Blind in hohen Bewuchs gelegt. Zunächst musste der rechte von beiden Hunden zuerst die Markierung arbeiten und der linke Hund den Blind hinten. Nach einem weiteren Walk-up mit den gleichen Markierungen – Blind hinten und mit Schuss voraus – musste der rechte Hund zunächst den Blind und anschließend der Linke die Markierung arbeiten.

In der Anfängerklasse ging der Hund zunächst 10 m angeleint bis zum Stop des Richters und dann weitere 10 m ohne Leine bei Fuß. In ca. 20 m voraus wurde eine Markierung zum Schuss geworfen in hohen Bewuchs. Der Hund musste zügig mit oder ohne die Hilfe des Hundeführers die Markierung arbeiten.

Prüfung Nr. 6: (Ralf Klieber)

Für die Siegerklasse gab es zwei Markierungen gerade voraus in ca. 45 – 50 m. Eine davon blind und die andere mit Schuss in gleicher Richtung ins Wasser. Zu erst musste die blinde Markierung gearbeitet werden und anschließend die aus dem Wasser.

Die Fortgeschrittenen hatten auch zwei Markierungen zu arbeiten in einem Abstand von ca. 30 – 35 m voraus. Erst musste die mit Schuss gearbeitet und anschließend die blinde Markierung aus dem Wasser geholt werden.

Prüfung Nr. 7: (Gabi Kühlem)

Für die Siegerklasse wurde am Rand des Wassers links, ungefähr 50 m in den Wald eine Markierung geworfen. Vorher jedoch wurde der Hund rechts auf ein blindes Dummy eingewiesen. Diese Prüfung absolvierte keiner mit einer 0-Runde. Die Richterin war beeindruckt von der Geschwindigkeit beim Holen der Dummies.

Die Prüfung der Fortgeschrittenen begann auf einem Weg, 10 m vor dem Wasser. Hier wurde ein Dummy mit Schuss ins Wasser geworfen und ein zweiter mit Schuss in den Wald, auf einen kleinen Hügel. Die Wurfrichtung beider Dummies war die gleiche. Erst musste der Dummy aus dem Wasser und anschließend der aus dem Wald gebracht werden.

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